Bericht GEA 13.08.2012

Zum Singen nach Afrika

VON ANGELA HAMMER

GOMARINGEN. »We praise Your name, Immanuel« - ob das in zwei Wochen auch wieder Gänsehaut gibt, wenn Johanna Pommranz intensive Stimme über dem Chor schwebt? Schließlich kommen Gospel, Soul und Jazz aus der Welt der schwarzen Musik. In zwei Wochen wird Vocal Freestyle schon mit dem Herzschlag Ostafrikas schwingen, gemeinsam mit tansanischen Chören.

Etwas ganz Besonderes wird das werden, das Highlight der bisherigen Chorkarriere - da ist sich Gerald Pommranz sicher. Der Jugendchor des Gomaringer Gesangvereins Harmonie hat sich 2005 auf eigene Wege begeben; einer davon führt sie nun in die Region Dodoma nach Manyoni. Das liegt knapp 600 Kilometer südlich der Serengeti und genauso weit westlich der Hafenstadt Dar es Salaam.



Einladung von Elisabeth Schenk


Die Gomaringerin Elisabeth Schenk, die für die Deutsche Missionsgesellschaft in Manyoni eine Apotheke aufbaut, hatte den Jugendchor Ende 2011 eingeladen. Und über Umwege fand sich auch ein Weg, die Reise zu realisieren: Wolfgang Schnitzer, Leiter der Jugendmusikschule Mössingen, verwies an die Metzinger Musikschule, die mit einem Jugendbegegnungsprojekt des Goethe-Instituts schon mehrmals in Namibia war.

Am 22. August ist es auch für den Gomaringer Chor so weit: Mit ihren erwachsenen Begleitern fliegen die 27 Jugendlichen von Frankfurt nach Dar es Salaam. Auch einige Eltern, selbst Musiker, werden das Projekt unterstützen. Mit dem Überlandbus geht es dann nach Manyoni, wo sie bei Elisabeth Schenk im Gästehaus untergebracht sind. Eine Woche ist in Workshops dem intensiven Austausch mit dortigen Chören gewidmet: »Es soll ein Geben und Nehmen sein«, freut sich Gerald Pommranz im Vorfeld, » und wir werden bestimmt einiges mitnehmen«. Natürlich sind Konzerte in Tansanias Hauptstadt Dodoma und Umgebung geplant, vielleicht auch spontan mit den afrikanischen Chören - »wir lassen uns überraschen«.

Nach einer Safari im Mikumi National Park folgen noch ein paar Tage an der Küste. Der Erzbischof von Dar es Salaam hatte offiziell in die St. Albans Church eingeladen; hier findet am 2. September das Abschlusskonzert statt. Und bevor es von dort endgültig wieder nach Hause geht, steht noch ein Tag in Bagamoyo auf dem Programm.

Die öffentlichen Auftritte von Vocal Freestyle finden ausschließlich in Kirchen statt, das Programm wird als missionarische Aktion verstanden und ist daher mit Gospel, Jazz-Motetten, aber auch klassischen Stücken geistlich geprägt. Einen Ausschnitt gab es im Rahmen des Gottesdienstes und im Anschluss am Sonntag in der Gomaringer evangelischen Kirche zu hören. Verbunden mit Bitte um finanzielle Hilfe - denn die Reise kostet trotz Zuschuss des Goethe-Instituts noch über 1 000 Euro pro Person. Die Konzertbesucher jedenfalls zeigen sich solidarisch: Nach stehendem Applaus kamen gut gefüllte Spendenkörbchen zurück. Der Chor freut sich über weitere Unterstützung. (GEA)