Zurück im Alltag

Und schon ist es wieder so weit. Wir haben eine Uhr am Handgelenk und ständig  blicken wir darauf. Von einem Termin hetzen wir zum nächsten. Wie schön war es doch da in Tansania. Dort lebt man nach dem Motto "Pünktlichkeit ist die Kunst, zu erraten, um wie viel der andere zu spät kommt". So beginnt ein Konzert bis zu 3 Std. später. Auch bei unseren Ausflügen und Fahrten zum nächsten Konzert haben wir mit Tansanischer Pünktlichkeit Bekanntschaft gemacht. Das Interessante an der Sache ist, dass alle Anderen auch zu spät kommen und keiner warten muss. Wie das funktioniert, haben wir leider nicht herausgefunden, aber wir können bestätigen: es funktioniert!
Auf der anderen Seite ist es schön, wieder in ein Bad zu kommen, in dem wir Klo, Dusche und Waschbecken vorfinden, durchgehend mit fließend Wasser; und ja, sogar warmes :-)
Auch unsere Schüler können beruhigt in die Schule, denn die deutschen Schulbänke sind sicherlich bequemer und sauberer als die Betten im afrikanischen Internat. In solch ein Internatzimmer würde man in Deutschland nicht einmal die Menschen im Gefängnis lassen. Gerne würden die Schüler jedoch ihre Hefte und Bücher den Kindern in Afrika schenken, denn die haben viel zu wenig davon und wir zu viel. Auch für das ein oder andere unserer überflüssigen Bücherregale findet man in Tansania Verwendung - dort sind sie mit einfachsten Mitteln irgendwie zusammengebaut; hier können wir leider nicht bestätigen, dass das auch hält. Eines der Regale kippte beim Eintreten in die Bücherei um. Was aber auch an der großen Menschenmenge liegen konnte. Denn soviele Menschen kommen normalerweise nicht in die Bücherei.
Womit wir doch gleich bei der Dankbarkeit der Afrikaner sind. Welches Deutsche Kind würde Luftsprünge machen, wenn man ihm einen ganz einfachen Luftballon in die Hand drückt? Da muss doch zumindest Wasser oder Gas drin sein. Und welches Europäische Kind würde einen Laser jagen und versuchen, den Laserpunkt einzufangen? Wir alle haben gemerkt; man kann auch mit wenig glücklich sein.
Auch wenn wir nicht unbedingt mit dem Leben der Afrikaner tauschen möchten - ja, wir genießen gerne den Luxus von frischem Wasser, geregelten Tagesabläufen (auch wenn es manchmal stressig ist) und der täglichen Qual, was wir heute essen - haben wir auf unserer Reise Einiges gelernt und mitgenommen.

Hier noch einige Antworten auf die Frage: „Was hat euch am meisten bewegt/beeindruckt?“

  • Martin Kuttler: mit wie wenig sich die Menschen zufrieden geben.
  • Miriam Schumacher: die herzliche, unkomplizierte und offene Art der Leute.
  • Daniel Schumacher: die für uns manchmal unbedarft wirkende, sorglose Lebensweise der Einheimischen.
  • Simon Schmidt: beeindruckend, dass man dort Dinge so lange gebraucht, bis es nicht mehr geht; auf der anderen Seite seltsam, dass man scheinbar nicht willens ist, diese zu pflegen.

 

Natürlich können wir Euch nicht alles bis ins letzte Detail aufzählen! Wer gerne mehr über unsere Erlebnisse erfahren möchte, darf uns jederzeit fragen! Es gibt auch noch mehr Bilder.