27.08.2012 - Montag
27.08.2012 - Kilimatinde
Abfahrt ist um 8.00 Uhr afrikanischer Zeit. D.h. alle Deutschen sind pünktlich um 8.05 Uhr fertig gerichtet und zur Abfahrt bereit. Leider haben wir uns anscheinend immer noch nicht recht an den tansanischen Lebensstil gewöhnt, so dass wir noch etwa 1,5 Stunden auf den Bus warten werden. In der Zwischenzeit begutachten wir das Kirchengelände und führen an einem "kaputten" Traktor eine Inspektion durch - und kommen zu dem Schluss, dass eigentlich nur der Schlüssel fehlt!
Nach etwas mehr als einer Stunde afrikanischer Fahrt (keine geteerten Straßen...überall Schlaglöcher...ein wahnsinns Gehoppel...) kommen wir also um 10.40 Uhr an der Schule in Kilimatinde an...
...und werden mit einem super leckeren Essen begrüßt.
Nach dem Essen machen wir einen Spaziergang zum nahegelegenen Aussichtspunkt.
Der Spieltrieb der Männer wird bei dem Anblick der gigantischen Steine sofort geweckt und es beginnt ein regelrechter Gipfelsturm.
Als kleines Suchspiel: Wieviele Männer befinden sich auf dem Stein?
Wer beim vorherigen Bild genau hingeschaut hat, hat bestimmt auch unseren Rollstuhlfahrer Simon zwischen den "Gipfelstürmern" entdeckt.
Als mittlerweile eingespieltes Team schaffen wir jedes Hindernis :-)
Anschließend lassen sich nun doch noch die "Mädels" breitschlagen, für ein Gruppenfoto zu posieren. Hier also nun das ganze Team inklusive der Leitungsriege der Schule in Kilimatinde.
André nutzt die Gelegenheit, um am höchsten Punkt seinen täglichen Frühsport nachzuholen.
Zum Abschluss nutzt noch con gusto die Kulisse für ein Shooting.
Unser hauseigener Profifotograf Daniel beim Ausüben seiner Arbeit :-)
Nach dem Verdauungsspaziergang machen wir einen Rundgang durch das Internat und besichtigen u.a. die Zimmer der Mädchen...
...und Jungs.
Wie man sieht, besitzen die Zugänge zu den Zimmern tatsächlich keine Türen und pro Tag sind nur 3 Stunden Strom verfügbar. Mit diesem Luxus gehört das Internat/die Schule zu den eher Besseren in Tansania. Auch interessant zu sehen: es gibt quasi keine eigenen Besitztümer der Schüler in den Zimmern.
Hier befinden wir uns in der überraschend gut sortierten Bibliothek der Schule. Direkt beim ersten Anblick der Regale verwundern wir uns über die bei der Konstruktion der Regale offensichtlich vernachlässigte Erdanziehungskraft und Gewicht der Bücher...
Doch beinahe glücklicherweise finden wir durch ein umstürzendes Regal (im vorherigen Bild vorne links) heraus, dass auch hier in Tansania die physikalischen Gesetze gelten. Man muss betonen, dass allein durch unsere Verwunderung das Regal ins Wanken geriet.
Nach der ganzen Aufregung in der Bibliothek treten wir erstmal vor allen Schülern, welche in Reih und Glied aufgestellt wurden, an...
...und führen Teile aus unserem Konzertprogramm zur Freude der anwesenden Lehrer und Schüler auf.
Unser Chorleiter gibt uns zwischen den Reihen die Einsätze :-)
Anschließend singen uns die Schüler noch die tansanische Nationalhymne vor. Danach halten wir unser Versprechen ein und lassen "Einigkeit und Recht und Freiheit" erklingen.
Nach Kilimatinde müssen wir schnell in Manyoni vorbei, um unseren Pfarrer Philemon abzuholen und unser Gepäck neu zu verstauen (wir müssen ein Auto austauschen). Die Ladetechnik ist nicht nur bei den Passagieren fragwürdig (wir sitzen zu fünft in den Dreierreihen plus einem Notsitz), auch beim Gepäck haben wir so unsere Bedenken. Deshalb legen wir bei manchen Aktionen lieber noch selbst beim Sichern Hand an und erhöhen die Stabilität durch die Verwendung von Gaffa ;-)
Am Spätnachmittag kommen wir dann endlich nach einer unruhigen Fahrt (wir erinnern uns: kein Teer, Schlaglöcher en masse, gewellter Boden, Huppel, etc.) und etliche Wetten gegen das Überleben unserer Instrumente in Itigi an. Nach einem leckeren Mittagessen (schon wieder das gleiche -.-) geben wir noch ein kleines Begrüßungskonzert in der vollbesetzten Kirche um unseren morgigen Auftritt der Gemeinde schmackhaft zu machen.
Auch beim Abendessen müssen wir uns der afrikanischen Zeitplanung anpassen und warten auf das schon fertige (!!!) Essen noch über eine halbe Stunde. Zur Freude aller (jedenfalls der im katholischen Gästehaus Untergebrachten), genießen wir eine echte Luxusnacht. Für tansanische Verhältnisse übernachten wir in einem 7 Sterne Ultraluxushotel - wir haben sogar Warmwasser und einen Spiegel :-)
Auch dieser Tag hatte es wieder in sich. Das ständige Frühaufstehen, die Busfahrten und die tansanische Pünktlichkeit (alles wird vieeeeel später) machen uns langsam zu schaffen. Zum Glück werden wir ausreichend mit Trinkwasser und Essen versorgt, so dass wenigstens in dieser Hinsicht (bis auf das sich nicht ändern wollende Essen) bestens für uns gesorgt ist :-)