02.09.2012 - Sonntag

02.09.2012 - Dar es Salaam
Unser letzter Konzerttag in Tansania...und wir schnuppern noch einmal die Großstadtluft von Dar es Salaam, welche uns nach den Tagen auf dem Land richtig westlich vorkommt. Dies liegt nicht nur an den wesentlich moderneren Gebäuden (es gibt sogar Hochhäuser), sondern auch der 8.30 Uhr Gottesdienst, zu welchem wir eingeladen wurden, beginnt beinahe pünktlich um 8.45 Uhr :-)

Trotz Großstadtfeeling ist die Kirche gerammelt voll, obwohl es an diesem Tag alleine 6 Gottesdienste gibt!

Besonders gut kommen hier unsere klassischen a capella Stücke in voller Chorbesetzung an.

Es wird auch schnell klar warum...Im Gegensatz zu den Sängern und Chorleitern auf dem Land kennen die "Stadtsänger" erstens ausgebildete Chorleiter, zweitens...

...Noten und drittens "klassische" Musik (der Begriff "klassisch" muss man mit Vorsicht genießen. Wir wollen in diesem Fall damit Musik bezeichnen, die ohne großartige Technik (Keyboard mit Midifunktion etc.) und mit Stimmtechnik gesungen werden muss). Wir erinnern uns an die Frage aus dem 600km entfernten Itigi, was die weißen Blätter mit den Strichen und Punkten zu bedeuten haben und fragen uns, wie so etwas nur auf so kurzer Entfernung im selben Land möglich sein kann.

Nach dem wirklich echt kurzen Gottesdienst (nur etwas über 1,5 Stunden - also nichtmal halb so lang wie auf dem Land :-) ) wird es nach dem Mittagessen Zeit für unser Konzert.

Als kleines "Schmankerl" spielt unsere Band ein jazziges Intro.

Genau wie bei allen anderen Auftritten sind wir auch bei unserem letzten Konzert in Afrika Publikumsmagnet und musizieren (wie immer mit anderen Chören zusammen) vor voll gefüllten Kirchenbänken...

...und Paparazzis.

Unglücklicherweise mussten wir unseren Pfarrer Philemon (siehe ältere Beiträge) in Manyoni zurücklassen. Da wir ihn jetzt schon vermissen, bitten wir Elisabeth, ihn immer über unsere Aktivitäten per MMS auf dem Laufenden zu halten.

Für manche Aktionen reicht eine MMS bei weitem nicht aus. Doch auch dies bekommen wir gemeistert - manchmal auch durch ungeniertes posieren à la Freiheitsstatue.

Ganz wichtig ist, wie wir mittlerweile einige Male hautnah erfahren haben, bei den Konzerten und überhaupt: "das Trinken nicht vergessen!"

Die einheimischen Chöre von Dar es Salaam haben einiges zu bieten. Wir sehen schöne Kostüme...

...und traditionelle sowie teils außergewöhnliche Instrumente.

Als vermutlich erster Chor überhaupt singen wir in der Kathedrale von Dar es Salaam die deutsche Nationalhymne...aus gegebenem Anlass.
Der vorherige Chor singt einen Choral, welcher die Melodie unserer Nationalhymne teilt. Praktisch nahtlos nach der letzten Strophe des Chorals stehen wir spontan auf und fangen an, zur Begeisterung der Konzertbesucher, die deutsche Nationalhymne zu singen.

Als glorreicher Schluss fällt dem Chorleiter des letzten Chores (natürlich auch spontan) ein, das Halleluja von Händel gemeinsam zu singen. Typisch für Afrika gilt die Devise: alles auswendig und wer kneift ist raus! Also machen wir mit mehr oder weniger (eher letzteres) guten (falls man dieses Wort hier überhaupt anführen kann) Textkenntnissen eben mit und überspielen unsere Blamage mit freundlicher Ausstrahlung und lautem Halleluja ;-)

Als wir nach dem glorreichen Schluss vor der Kirche mit einer Chorgruppe auf unseren Bus warten, veranstalten wir eine kleine "Warteschlangenparty" und tanzen gemeinsam zum Bongarhythmus.